domingo, 1 de junio de 2014

Tschüss Bremen (deutsche Version)

Jetzt kommt der Moment indem wir uns verabschieden müssen, Bremen. Ich bin den Tränen nahe und muss meine Backen beißen. Du hast mir viel gegeben. Sogar mehr als ich mir vorstellen konnte. Als wir uns kennengelernt haben war ich ein Junge mit schreckligen Koteletten, der nicht viel von der Welt kannte. Du hast mir nie gesagt, wie schlecht diese Koteletten aussahen. Na ja, in der Zukunft werden wir darüber lachen...

Mit dir habe ich ein Erasmus Jahr geteilt und die beste Erfahrung meines Lebens gemacht, ohne Scheiß! Aber wir mussten uns trennen. Dieses Mal haben wir uns wie nach einem „One-Night-Stand“ verabschiedet. Sei ehrlich. Wir haben gedacht, dass unsere Affäre schon vorbei war. Trotzdem, die Zeit ist vergangen und wir haben ab und zu telefoniert um uns zu fragen wie es laüft. Ich habe dir erzählt, dass ich nicht länger in Madrid bleiben möchte und du hast mir sofort eine Unterkunft geboten. Ich habe nicht gezweifelt und habe schnell meine Sachen gepackt und bin zurück nach Deutschland geflogen.

Dort bin ich in einer eisigen Nacht gelandet. Ich erinnere mich als wäre es gestern gewesen. Alles war schneebedeckt und das Thermometer zeigte weniger als -5º an. Viola und Marco haben draußen auf mich gewartet und wir haben uns schön umarmt. Allerdings hattest du ein schönes Willkommen für mich vorbereitet, Digger!

Einen Tag später hast du mir zwei der wichtigsten Personen in meinem Leben vorgestellt: Linda und Leandro. Zwillinge die mir blind vertrauten und mir einen Job gegeben haben, obwohl ich gar kein Deutsch konnte. Sie waren sehr geduldig und haben mir zwei Jahre lang geholfen und unterstutzt und sehr gut ausgebildet. Das Restaurant Locanda war wie mein eigenes Geschäft. Wir waren ein geiles Team. Wir haben viel gelacht, sehr viel! Ich habe besondere Leute kennengelernt, die ich leider nicht mehr sehen werde aber ich werde schöne Erinnerung behalten. Erst war ich der junge Tellerwäscher und am Ende war ich Jimmy der Kellner aus dem Locanda. Ich finde keine Wörter, um mich bei euch zu bedanken. Ich muss wieder meine Backen beißen.

Denn das war nicht alles. Bremen, du hattest eine wunderschöne Überraschung für mich! Und zwar die beste Überraschung aller Zeiten. Du hast mir die Frau meines Lebens geschenkt. Sie ist die Frau die meinem Leben einen Sinn gibt. Ein süßes blondes Mädchen, das früher dunkelhaarig war, deren Name wie ein teures Parfum klingt: Denise. Die Nacht in der wir uns im Modernes kennengelernt haben, standen alle die Planeten in einer Reihe. Zussammenfassend kann gesagt werden, dass unsere größe Liebe mich glauben lässt, dass wir ewig zusammen bleiben werden. Das macht mich unfassbar glücklich. Und dafür danke ich dir, Bremen.

In der Zeit wo wir zusammen waren habe ich viel Besuch bekommen und habe dafür andere vermisst. Besonders erinnere ich mich an Taras Besuch. Er ist ein guter Typ. Kahlköpfig aber ein guter Typ. Ich erinnere mich auch an Pablo, der Dave Grohls Bastard ist. Oder an Felix, der mich frisch nach meiner Weissheitszähne OP gesehen hat. Angels Besuche waren immer kurz aber intensiv, vergleichbar mit einem guten Quickie. Danach kam Ignacio. Ich kannte ihn nicht aber wir haben uns unglaublich gut verstanden. Meine Schwester hatte auch ein bisschen Zeit mich zu besuchen und mit ihrer Freundin Sandra hier zu frieren. Zwei finnische Kollegen sind auch hierhergeflogen um endlich mal ihre kurzen Hosen anziehen zu können. Mein Freund Sevi war hier um das Halbfinale der EM 2012 mit mir anzusehen und Tivorovsky hat mich auch Besuch. Und sie hat nichts kaputt gemacht. Also ich kann mich nicht beklagen...

Außerdem habe ich auf deinen Straßen und Kneipen nette Leute wie Raúl, María, Fran, Gonzalo, Marcel oder Davide kennengelernt... und ich habe mich mit alten Freunden wieder getroffen: Luca, Viola, Alex, Kevin, Robert, Connie, Isa, Gianna, Laura, Phil, Martin, Ben, Jan, Farina... Ihr alle seid echt gut zu mir gewesen! Ich habe euch alle wirklich lieb!


Selstverständlich rede ich gerade nur über die letzten zwei Jahre. Es ist klar, dass mein Erasmus Jahr mir mehr Freunde gegeben hat. Trotzdem werde ich wahrscheinlich jemand vergessen. Die Aufregung ist Schuld daran. Genauso aufgeregt bin ich, wenn ich an Marco denke. Er war mein Vermieter und Mitbewohner gleichzeitig. Wir haben uns immer sehr gut verstanden. Ich werde immer dankbar sein. Er gab mir ein Zimmer und hat mir viel gelehrt.

Minka, du unhöffliche schöne Katze, ich werde dich auch vermissen. Ich habe letztens im Internet ein Video gesehen, indem ein Wissenschaftler bewiesen hat, dass die Tierhalter, den Katzen am Arsch vorbei gehen. Aber trotzdem mag ich dich gerne.

Jetzt fahre ich weg, Bremen. Du sollst mich fliegen lassen. Wir werden für immer verbunden sein. Ich trage dich unter meinem Haut. Aber mein Abenteuer muss weiter gehen. Und deswegen ziehe ich nach Berlin. Dort werde ich mindestens sechs Monate lang wohnen. Aber lass uns ehrlich zueinander sein. Du weißt, dass ich versuchen werde dort zu bleiben. Mein Leben ist jetzt in der Hauptstadt. Das bedeutet nicht, dass wir uns nicht mehr sehen werden. Nein. Das zwischen uns ist was ganz besonderes. Ich werde dich besuchen. Ich werde ein paar Freunde anrufen, etwas im Burgerhaus essen und vielleicht ein paar Bier im Shüttinger trinken. Wahrscheinlich werde ich im Bürgerpark spazieren gehen und nachts werde ich mein Bestes im Tower oder in der Eule geben. Danach werde ich mir ein Kebap kaufen und morgens werde ich das bereuen.


Bremen, du hast mir alles gegeben. Ich bin dir unendlich dankbar. Es ist wunderbar sich zuhause zu fühlen wenn ich auf deinen Straßen spaziere. Diejenigen, die dich nicht kennen, werden das nicht verstehen. Du wusstest eh schon Bescheid, dass ich dir früher oder später sowas sagen würde. Wir hatten viel Spaß zusammen. Bis bald, Alter. Tschüss Bremen.

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